Den Himmel erhellt ein weiterer Stern

11. November 2023

Vorgestern Abend zog meine Oma zu den Sternen. Sie war 85 und schon lange nicht mehr gesund. Dennoch war es plötzlich und unerwartet. Aus der Situation heraus. Und weil es gerade so schön war, war es so verdammt ungerecht. Es tut weh. Auch wenn es für sie vielleicht eine Gnade war, in einem glücklichen Moment, in absolutem Frieden, abzutreten. Trauer tragen die Lebenden.

Gestern saß ich mit meiner Mama bei Opa und abends beim Bestatter. So viel zu denken, zu erledigen. Kilometer runterrattern. Keine Zeit zu trauern, der Liebe in Form von innehalten und Tränchen vergießen Raum zu geben.

Zack, grellroter Blitz. Ich war heute Morgen auf dem Weg zu einem Vortrag, ganz in Gedanken und zu schnell. Realitätscheck und mein Nervenkostüm zog blank. Alle Dämme brachen und meine mühsam zusammengehaltene Fassung der vergangenen Tage verlor ich in diesem Moment auf einem Autobahnkreuz.

Ich gewann sie erst wieder, nachdem ich angekommen war und eine Tasse Kaffee in Händen hielt, die mir half, mich zu erden. Ich hatte das Bedürfnis, mich zu erklären. Eine verheulte Referentin hat man normalerweise nicht vor der Nase. Ich hatte mich im Griff, war in meinem Thema, in meinem Element.

Nach dem Vortrag kam eine furchtbar liebe Teilnehmerin auf mich zu. Ich folgte ihr zu ihrem Auto. Seht unten auf dem Bild selbst – diesen wunderschönen Kranz hatte sie gebunden. Für irgendjemanden, der diesen Seelentrost, dieses wunderschöne Bunt braucht. Und das war an diesem Tag offenbar ich. Sprachlos. Ich kenne nicht einmal ihren Namen, habe vergessen zu fragen. Wenn du das liest: du warst heute mein Engel! Mein Alltagsengel Hab Dank dafür! Dieser wunderbare Kranz duftet so fantastisch und hat seinen Platz gefunden. Ich liebe ihn!!! 😍

Zurück zu Oma. Ich glaube daran, dass es so etwas wie einen Himmel gibt. Und ich glaube daran, dass jeder im Himmel von jemandem empfangen wird. Von denen, die vorausgegangen sind. Jo und Elisa haben ihre Uroma ganz sicher in Empfang genommen und sie ist nicht alleine. Ein tröstlicher Gedanke!

Fühlt euch dort draußen geherzt. Beeindruckt hat mich heute auch dieses Lied: Mut von Alexa Feser

Herzlichst

Eure Löwenmama

18.11.2022 Elisa

18. November 2022

Neun Jahre sind vergangen, seit ich dich still geboren habe. Dieses Jahr tut dieser Tag ganz besonders weh. Die Erinnerungen daran machen mich sehr traurig und das einzige, das mir von dir blieb, war ein winziger Fußabdruck! Und ich denke immer noch so oft an dich und daran, wie alles wohl geworden wäre, wenn …

Herzlichst von unten nach oben mit überlaufender Liebe im Herzen, Mama

10 Jahre schon?!

14. August 2020

10 Jahre soll es schon her sein, dass du geboren wurdest? Was war das für ein Tag voller Glück. Ich erinnere mich noch genau an dieses Glücksgefühl als ich dich das erste Mal nach der Hausgeburt im Bett eingekuschelt stillte, deine große Schwester, dein Bruder und der Papa – alle dabei. So lagen wir müde, kaputt, gleichzeitig aufgeregt und so beseelt im Bett. Ich war einfach nur sprachlos glücklich.

Ein Jahr später feierten wir den ersten und letzten Sommer-Geburtstag unseres kleinen, großen Glücks. Ein Fest wie aus dem Bilderbuch. Es war ein schöner und so trauriger Tag zugleich.

Johannes, rock du heute den Himmel. Der Wind weht für uns und es regnet gefühlt immer wieder Tränen vom Himmel. Manchmal scheint auch die Sonne durch. Es ist so schön, dass wir dich kennenlernen durften. „Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst.“ Und wir tun es immer noch …

So oft reden wir von dir. Du bist immer noch da. Anders, aber da. 💙

Wir schicken dir heute extra Löwen-Grüße in den Himmel, kleiner großer Jo! 🌈

Bilder von deinem 1. Geburtstag 🎈

Es ist einfach alles anders jetzt.

Traurige Grüße von

die Löwenmama

Jahreswechsel 2020 – Gedanken

28. Dezember 2019

Das alte Jahr geht dem Ende zu und das Neue steht bevor. Die Zeit zwischen den Jahren lädt dazu ein innezuhalten und sich Gedanken zu machen – über das Vergangene und das Kommende. Was lief gut, was gefiel mir nicht. Was will ich ändern, was kann ich ändern und mit was muß ich mich arrangieren… es ist wie ein neues Schuljahr, ein neues Heft in jedem Fach, in das man mit Bedacht extra schöne Einträge macht, bis der erste Patzer passiert und dann ist es eh schon egal…

Man fasst Vorsätze und wird dafür belächelt. Und es ist so schade, denn genau die zeigen uns doch etwas, ein Bedürfnis nach Veränderung, dass genaueres Hinsehen verdient. Es geht meine ich nicht unbedingt ums Einhalten der Vorsätze, sondern um die Auseinandersetzung damit und vor allem mit uns selbst. Was möchte ich, was brauche ich und vor allem, was möchte und brauche ich nicht! Wo sind meine Grenzen?

Aber die Frage die ich mir stelle ist, brauche ich wirklich dieses höher, schneller, weiter? Dieses etwas besser machen an mir selbst? Für mich? Für andere? Dünner, sportlicher, strukturierter? Ist es nicht vielmehr die Achtsamkeit mir gegenüber? Kennt ihr dieses wunderschöne Lied von Lina Maly – „Schön genug“ ?

„… Aber alles soll und alles muß, aber alles geht und jeder will perfekt sein, perfekt sein. Sind wir denn nie schön genug? Ist es hier nie schön genug? Sind wir denn nie schön genug so wie wir sind, sind wir so viel zu schnell zu müde oder blind. …“

Ich möchte dieses Jahr mit mehr Achtsamkeit angehen. Mit mehr Geduld. Mit oft genug innehalten. Und mit viel Güte. Ich bin schön genug. Ich bin genug. Es ist hier schön genug. Ich muss nicht mehr sein. Ich bin mir einfach genug. So wie ich bin.

Ich möchte es zumindest versuchen und daran wachsen.

Ich wünsche euch auch, euch genug zu sein…

Rutscht gut in ein hoffentlich gesundes neues Jahr mit ganz viel Freude und dem Quentchen Glück, wo ihr es braucht!

Herzlichst

die Löwenmama

Weihnachten 2019

24. Dezember 2019

Nass und windig war es vorhin auf dem Friedhof. Mein Mädchen und ich haben die Kerzen unermüdlich immer wieder angezündet, aber der Wind war immer wieder recht frech und hat sie ausgepustet und als endlich alle auf einmal brannten, haben wir uns schnell auf den Heimweg gemacht. Der Wille zählt und es liegt nicht in unserer Hand, ob sie heute Abend noch brennen. Wie so vieles andere auch nicht.

Nein, es gibt so vieles, das nicht in unserer Hand liegt. Eine Reihe weiter liegt nun die Verkäuferin, die immer so nett war. Uns sie war noch nicht alt. Mama. Kinder. Mann. Eine Familie, die dieses Jahr das erste Mal ohne ihre Mama und Partnerin Weihnachten feiert. Und es gibt noch mehr Menschen, die dieses Weihnachten jemanden zum ersten Mal oder schon lange und immer noch vermissen. Und es tut so weh.

Es fehlen zwei Teller auf dem Tisch und es fehlen Geschenke unter dem Baum. Wir haben dafür zwei Kugeln mehr im Baum und es ist unsere Art, sie bei uns zu haben. Es ist unsere Art, „ich liebe dich“ zu sagen. Und es ist unsere Art unsere Liebe und Trauer um unsere Kinder mit in diese Zeit des Jahres zu nehmen.

Gleichzeitig trägt uns die Dankbarkeit für das Leben, für Gesundheit, für überstandene Krankheit und für alles was wir haben. Und vor allem, dass wir uns haben!

Ich wünsche mir für alle Menschen in Trauer dort draußen, dass sie gut getragen sind in der staden Zeit. Es ist eine Zeit des Innehaltens, aber auch mitunter des Aushaltens. Vielleicht auch des Stillstands. Ich möchte euch sagen, die Zeit steht nicht, auch wenn es sich so anfühlt. Sie nimmt euch mit – in ein neues Jahr, einen neuen Frühling, einen neuen Sommer. In neue, andere Zeiten und ich möchte euch ermutigen das alles anzunehmen – ohne wenn und aber. Lebt, lacht, findet dorthin, wenn ihr es noch nicht könnt. Das Leben ist nicht immer schön, aber es ist eine Chance, sich wieder an die Schönheiten des Lebens zu wagen. Es ist so wertvoll und wert es zu leben. Vertraut darauf!

Ich wünsche euch allen ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest und wer diese Weihnachten in frischer Trauer ist, der sei getragen und nicht allein. Gebt alle gut auf euch acht! Und auch auf die um euch herum.

Es grüßt euch –

die Löwenmama

Schutzengel, nein „Schutzlöwe“

13. September 2019

Als Johannes letzter Geburtstag war, waren wir im Urlaub und ich hatte die Seite des Blog schon offen… aber die Worte wollten nicht fließen. Ich wußte nicht, was ich schreiben soll. Dass ich weine? Traurig bin? An ihn denke? Das tu ich ja jeden Tag… Traurig war ich sehr und geweint habe ich … immer wieder, ich wollte nicht. Wir machten Ausflüge, ich sah in die Wolken und sie liefen einfach. Ich konnte gar nichts dagegen tun. Die Tage davor, an seinem Geburtstag. Danach ging es wieder und es ist gut, dass es auch wieder gehen darf. Dass es einem gut, besser gehen darf und dass auch diese Trauer wieder ein Stück gehen darf. Ein Stück auf Abstand bis zum nächsten Mal.

Nun, gestern war der erste Schultag von Jo`s großer Schwester. In der 5. Klasse auf der weiterführenden Schule. Nicht mehr Fahrrad oder zu Fuß. Nein, jetzt Zug und Bus und laufen. Früher raus, länger unterwegs. Große Schule… so viele 5. Klassen wie es zuvor alle Klassen an unserer kleinen, heimeligen Grundschule waren.

Auf dem Weg zur Schule mit ihr schickte ich ein Stoßgebet an meine Himmelskinder. Vor allem Johannes, er ist der Größere. „Bitte, Jo, auch Elisa, passt heute auf eure große Schwester auf. Vielleicht könnt ihr ein bißchen dabei helfen, dass sie einen guten Start hat. Dass sie tolle Lehrer bekommt, liebe Mitschüler und einfach heute ein bißchen Glück bei allem was sich ohnehin fügt dabei ist.“ Und was soll ich sagen? Wir hatten Glück. In allen Belangen. „Der“ Klassenlehrer wurde es. Den kenne ich schon vom Großen und der ist so super!! Ein top Stundenplan und sie war einfach zufrieden, der Start war gut. Alles schick!

Und zu Hause warteten kleine Kleinigkeiten zum Schulstart, symbolische kleine Schultüte. Darin ein Ü-Ei. Und darin – seht selbst:

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Ja, ein Löwe. Ein Löwe, den man laut Anleitung am Schulranzen befestigen kann. Ein Löwe, der sagt: „Mama, ich bin da. Ich kuck schon auf sie, verlass dich drauf!“. Ein Löwe, der als Schutzengel Schutzlöwe auf seine große Schwester aufpasst.

Ich glaube an diese Zeichen. Es hätte alles, wirklich alles in diesem Ei sein können. Aber es war ein Löwe! Danke, Jo! Grüß mir auch mein kleines Elis-chen. Ich liebe euch so sehr. Ihr fehlt mir so sehr. Die Hälfte meiner Kinder ist nur im Herzen bei mir und das tut so verdammt scheißweh. Auch wenn ich weiß, ihr seid nicht weg, noch da – irgendwie. Auf eure Art und Weise. Das ist so viel viel zu wenig. Es fehlt hier so viel. Aber ihr seid immerhin doch irgendwie da. Das macht es ein Stück leichter. Ich winke hoch zu euch in die Wolken.

Mein Herz blutet gerade.

Seid gegrüßt von einer vom kleinen Zeichenwunder beseelten

Löwenmama

 

Wenn denn dann

9. Mai 2019

Wenn denn heute dein Geburtstag gewesen wäre, wenn denn alles gut gewesen wäre, dann wärst du heute fünf Jahre alt, kleines Elis-chen.

Mehr fällt mir dazu gerade nicht ein.

Es grüßt euch

die Löwenmama

Weihnachten… ja, ich bin glücklich und dankbar

24. Dezember 2018

Heute ist Weihnachten. Der Baum ist geschmückt, es liegen Geschenke darunter, mehr als genug. Der Tisch ist gedeckt. Aus der Küche duftet es, der Löwenpapa kocht. Ich freue mich, ich bin glücklich. Es fehlt etwas, es fehlt viel. Aber ich bin glücklich. Und dankbar.

Ich stand heute am Grab und es schien mir so unwirklich, dass da zwei meiner geliebten Kinder darin liegen. War es wirklich? Warum tut es heute nicht weh? Ganz klar. Seelenschontag. Und ich bin so dankbar dafür!

Ich möchte denen, die heute traurig sind, die verzweifeln und sich nicht auf dieses Weihnachten freuen Mut machen und sagen, hey, dieses Weihnachten ist so, du überstehst es. Es geht vorüber, es kommt ein neues Jahr und du wirst warum auch immer Kraft schöpfen. Spätestens wenn der Frühling kommt, die ersten Sonnenstrahlen dich auf der Haut kitzeln. Spätestens dann.

Ich möchte dir sagen, vielleicht ist nächstes Weihnachten auch blöd. Vielleicht auch das übernächste. Aber irgendeines wird gut werden. Du wirst dich an diesem freuen und dankbar dafür sein, was du hast. Weil es so viel mehr ist als andere haben. Nicht im materiellen Sinne, das wäre zu platt. Es wird besonders sein, weil du geliebt bist, so wie du bist. Und weil du das spürst. Und das ist ein wunderbares Gefühl. Und dafür bin ich heute dankbar.

Ich hatte heute kaum diese Gedanken wie „was hätte sich Jo wohl gewünscht“, „wir hätten vier Kinder unterm Christbaum “ oder ähnliches. Ich kann nicht erklären, warum. Aber es muss auch nicht. Warum soll es nicht einmal abebben dürfen? Ja, warum nicht? Es darf. Ich nehme es mir heraus. An einem anderen Tag ist es wieder anders. Heute ist es so.

Ich bin dankbar. Für alle Liebe. Für alles was ich habe. Dafür geliebt zu sein. Dafür zu lieben. Dankbar für essen und ein warmes Bett. Und für so viel mehr!

Ich wünsche euch ein frohes schönes Weihnachtsfest und ich wünsche euch gute Feiertage. Von Herzen. Und ich wünsche euch einen guten Rutsch und Start in ein neues Jahr. In einem anderen Jahr. Mit besonderen Momenten. Mit vielen guten. Wenn die Welle der Trauer über euch kommt, auch mit beweinten. Aber grundsätzlich mit vielen Lichtblicken, Sonnenstrahlen, Träumen und Wünschen.

Es grüßt euch beseelt

eure Löwenmama

P.S.: In der Mitte seht ihr sie. Sie sind dabei!

Vermisst

18. November 2018

Kleines Elis-chen, du wirst so vermisst. Wir haben nichts von dir außer diese klitzekleinen Fußabdrücke, wir hätten dich so gerne kennen gelernt. Fünf Jahre sind es jetzt schon. :ˋ-(

Ich vermisse dich so sehr … 7 Jahre

24. September 2018

7 Jahre ist es her. Sieben. Sie-ben. Das kann doch gar nicht sein. Es war doch erst. Du warst doch erst noch da.

Dieses Loch, das du uns hinterlassen hast, ist so groß. Seit Elisa noch größer. Es gab nichts mehr, was es hätte ausfüllen können.

Es geht uns gut! Wir haben uns, wir haben was wir brauchen und viel mehr. Aber dieses Loch, das ist auf einer anderen Ebene. Wir leben damit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Mir fehlt mein kleiner Löwenjunge immer noch so sehr!

Es grüßt euch traurig

die Löwenmama