Posts Tagged ‘auf Krawall gebürstet’

Es wird schon irgendwann wieder. Aber nie mehr gut.

24. Juni 2012

Ich habe schon lange nicht mehr gebloggt. Unser Leben ist zur Zeit voller Leben. Ein bißchen zu viel davon. Ich habe zu wenig Zeit für mich. Der Bau unseres Hauses beansprucht uns sehr, auch wenn wir selbst keinen Stein in die Hand nehmen. Das Drumherum ist ein mords Gerenne. Selbst der Umzug erfordert jetzt schon Vorarbeit und wenn es nur das Entrümpeln des Dachbodens und Kellers ist, um einen Makler ins Haus zu holen, ohne sich schämen zu müssen.

Obwohl alles so voll ist, die Zeit zu wenig, ist Johannes immer mit dabei. Es ist wenig Zeit für Schmerz, aber wenn dann intensiv. Er fehlt. Egal wann. Egal wo. Überall.

Immer öfter kommen Gedanken durch wie es wäre wenn er gesund wäre. Wie alt er wäre, man fängt an zu rechnen und ich ärgere mich dann darüber, dass ich es nicht präsent, sofort auf dem Schirm habe. Was er wohl tun würde. Was er mögen würde. Was sein Lieblingsspielzeug wäre. Was er für einen Spitznamen hätte. Was er am liebsten essen würde. Was er für Marotten hätte… Wer wäre er? Wie würde sich seine Stimme anhören? Wie würde sich „Mama“ oder „Papa“ aus seinem Mund anhören?

Beim Dachboden räumen falle ich immer wieder über Spielsachen, über die er sich jetzt sicher riesig freuen würde. Auch über die Stoffwindeln, die wir erstmal behalten wollen. Soll da nochmal ein Baby rein? Will ich das? Schaffe ich das? Kann ich mir das überhaupt vorstellen? Was wäre, wenn ich nicht wollen würde, ich es bereue, es aber zu spät ist? Was ist, wenn ich will und es klappt nicht? Was gebe ich auf? Was würde ich gewinnen? Ich finde Babies immer noch ziemlich komisch. Nicht böse gemeint, aber vielleicht wie kleine Aliens? Wie zum Teufel schaffen sie es, ihren Kopf zu halten? Diese Zappelei ist normal und schaut für mich so unnormal aus. Ich habe kein normales Verhältnis mehr dazu. Hätte vermutlich ständig Sorge, ob alles normal ist. Total verschroben.

Warum ist der Mensch so? Ich könnte auch sagen, meine Familie ist komplett und fertig. Warum machen Kopf und Herz da ihr eigenes Ding? Alle Denkerei ist sinnlos, so lange wir nichtmal wissen, ob wir über die Humangenetik erfolgreich sind. Ob die genetische Untersuchung bei uns überhaupt bezahlt werden wird von den Versicherungen und ob wir mit den Ergebnissen was anfangen könnten. Aber wo ist die Stopp-Taste?

Mir ist völlig abhanden gekommen, in die Zukunft zu denken. Vor Johannes hatte ich schon immer irgendwie so nen Plan von meinem Leben. Das ist jetzt ganz anders. Ich muß oft genug zum Wochenende hin ganz bewußt schauen, was nächsten Montag ist. Nächste Woche Freitag ist gefühlte Jahrhunderte weit weg. Unstrukturiert hoch 10. Inzwischen glaube ich, es wird schon irgendwann wieder werden – aber es wird nie mehr gut.

Arbeiten macht immer noch wahnsinnig viel Spaß und erfüllt mich sehr. Ich bin dort zwar immer noch nicht ich, aber egal. Das, was ich da bin, ist lustig. Zwar nicht ich und nicht authentisch, aber lustig.

Ich bin gerade warum auch immer sehr auf Krawall gebürstet und in einer fetten Anti-Stimmung. Lust auf extrem, anders sein, nicht gewöhnlich. Äußert sich in Haare immer kürzer, krasse Farben gehen leider nicht wegen meines Berufes. Und ich hab Bock auf Totenkopf-T-Shirts in fiesen Farben. Mein armer Mann. Ich glaube, das streßt ihn etwas. Aber es fällt mir so schwer, angepasst zu sein.

Hier im Garten blüht inzwischen Johannes Rose. Wir haben sie letztes Jahr von einer ganz lieben (Tuscany *wink*) geschenkt bekommen. Ich hatte ihr überlassen, welche Rose sie uns schickt. Wunderschön von ihr assoziiert. So klein und zart wie Jo war. Die Farben so dezent wie sein Teint. So leicht duftig wie kleine Babies. Sie bereitet uns große Freude. Die einzelne Blüte duftet eigentlich gar nicht wirklich. Wenn ich auf die Terasse komme, ist er aber da, der Duft der ganzen Rose. Eben wie ein kleines Baby, so lieblich. Die Farben erst ganz zart apricot, wechseln bis ins Weiß. Wunderschön!

Kleine Wildbienen die schon länger in unserem Garten wohnen mögen sie sehr. 🙂

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Vor kurzem freute ich mich mal wieder über ein richtiges Löwen-Geschenk für den Löwen. Danke, liebe Dani! Die Idee war wundervoll. Sehr, sehr lieb!

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Danke für`s immer wieder bei uns Reinschauen!

Viele Grüße aus dem irgendwo und nirgendwo

die Löwenmama

Zauber-erde

30. März 2012

*Lebenszeichen setz*

Ich schreib hier gerade nicht so viel und ich wüßte auch gar nicht was. Es ist gerade wenig spektakulär. Viel zu tun, man geht so mit. Gefühlsmäßig ein flaches auf und ab. Vielleicht bin ich auch gerade nicht so nah dran an meinen Gefühlen, das kann gut sein. Es sind doch immer wieder Situationen, die muß man halt schlucken. Gestern war so eine mal wieder…

Wir saßen beim Notar und es ging um einen Kinderbonus. Sagte hier: „Sie haben ja zwei Kinder, …!“ und ich dachte mir: „Nein, ich hab drei, aber das jüngste ist tot und deswegen zählt es nicht für Dich!“. Aber ich hielt brav meinen Mund. Es ändert ja nichts. Und ja, in der Sache rein rechtlich hat er recht. Ich habe nur zwei Kinder.

So wie kürzlich im Finanzamt, weil uns vor kurzem auffiel, dass wir den Kinderfreibetrag für den Löwen noch auf der Lohnsteuerkarte haben. Ich fragte, ob er die Sterbeurkunde einsehen müsse und er entgegnete, dass er das normal aus dem Computer ersehen kann. Konnte er nicht. Warum auch immer. Als hätte es ihn nicht gegeben.

Oder vor ein paar Tagen hatte ich ein Telefonat mit jemandem „vom Fach“, also der immer wieder mit verwaisten Eltern zu tun hat. Nach der Frage, wie es uns geht, war immer wieder Gegenstand des Gesprächs, das andere Eltern zu diesem Zeitpunkt, ein halbes Jahr nach dem Tod des Kindes, noch nicht so weit im Trauerprozess sind. Das es denen viel schlechter geht. Das wir scheinbar auf einem guten Weg sind. Aber immer wieder die Feststellung, das andere Eltern erst nach Jahren an einen solchen Punkt kommen. Ich war nach diesem Telefonat verunsichert. Hatte während des Telefonats das Gefühl, ich muß mich dafür rechtfertigen, dass es mir gut nicht schlechter geht. Ich mußte das erst zer-denken und dann wurde ich sauer. Richtig sauer.

Ich neige nicht dazu, vor anderen plötzlich in Tränen auszubrechen. Aber das muß ich auch nicht. Ich darf so trauern, wie ich mag. Und nur, weil ich nicht spontan vor anderen ständig heule und wie das Leiden Christi durch die Gegend trabe heißt es nicht, das ich nicht trauere. Ich trauere auf meine Art. Irgendwie kann man es nie recht machen. Entweder man trauert nicht „richtig“ (was auch immer das sein mag) oder man trauert immer noch, wo es doch schon sooo lange her ist und man jetzt ja schon mal langsam drüber hinweg sein könnte.

Ich werde nie drüber hinweg sein. Hinweg heißt für mich erledigt. Diese Trauer wird sich verändern. Es werden Löcher kommen, Hoch und Tief werden sich abwechseln. Vielleicht gleichmäßig, vielleicht irgendwann längere Hochs und dafür tiefere Tiefs. Was weiß ich. Aber ich werde meine Trauer über den Tod meines Babies immer in mir tragen. Und es geht niemanden etwas an. Niemand anderer kann sagen, wie richtige Trauer auszusehen hat. Wie ich trauern soll, damit es für die anderen paßt. Mein zorniges Wort zum Sonntag. Löwenmama auf Krawall gebürstet.

Vorletzte Nacht hab ich geträumt vom Löwen, das zweite Mal seit seinem Tod und war wieder sehr verwirrt. Er war schon tot, aber plötzlich wieder da. Er war so hübsch und ganz gesund. Er war mir so fremd, aber auch so vertraut. Er machte einen Haufen Quatsch, lachte, wackelte mit dem Kopf als wollte er sagen „Mama, kuck, ich kann ihn jetzt halten!“. Er kletterte die Treppe rauf und runter und machte wilde Turnübungen.

Was sollen mir dieser Traum sagen? „Mama, mir geht`s jetzt gut?“ Oder ein Wunschtraum?

Nächste Woche ist mein erster Dienst, ich arbeite ab da wieder. Ein neuer Lebensabschnitt. Ich freue mich sehr. Bin aber sehr nervös.

Schaut mal, wir haben Zauber-erde. Vor einer Weile frisch aufs Löwengrab aufgebracht und jetzt wachsen kleine Sternchenblumen überall… sie sehen ein bißchen aus wie seine Sternchenaugen.

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Herzliche Grüße

die Löwenmama

Aufreger – Meinungen zur PID – ich könnt so kotzen

21. Juli 2011

Heute morgen hab ich mich schon furchtbar aufgeregt. Max Liebermann, Dein Zitat ist mir gerade immer noch so nah: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!“ Das denk ich mir jedes Mal, wenn ich so engstirnige Leserbriefe in der Tageszeitung zum Thema PID lese.

Man kann ja geteilter Meinung sein. Aber ich habe wirklich ein sehr ernsthaftes Problem mit Leserbriefen wo sinngemäß drinsteht, dass quasi alles einen Sinn hat und man es als gläubiger Christ nur annehmen muß oder ähnliches. Oder Leserbriefe, wo man von Bekannten erzählt, die im Rollstuhl sitzen, also eine Körperbehindernund haben und deren Leben sehr wohl lebenswert ist und die es wohl mit der PID nicht mehr geben würde oder künftig wird.

Ich weiß, es gibt so Wahnsinnige, die eine PID auf sich nehmen, um ein Mädchen oder Jungen zu bekommen. Ich kenne keine solchen Menschen, aber es gibt ja alles mögliche verrückte auf der Welt, warum nicht auch das. Aber dafür haben wir ja diesen sehr engen gesetzlichen Rahmen, eine Ethikkomission und nur wenige Zentren, die das anbieten. Was denn noch? Letztlich kann man das alles umgehen, wenn man so will, und sich ein paar nette Tage in einem Land machen, wo man ohne Probleme die ganze Palette haben kann. Bezahlen muß man es hie und dort, denn die PID wird derzeit in Deutschland noch von keiner Krankenkasse bezahlt!!

Man darf aber wirklich nicht vergessen, was das für ein Act ist, den man da auf sich nimmt. Man geht ja nicht nett hin und sucht sich mal eben den richtigen Zellhaufen aus (ich schreibe bewußt provokant!) und hat das Designerbaby im Bauch, sondern man muß den gesamten Apparat der künstlichen Befruchtung durchlaufen. Stimulieren, per Eingriff Eibläschen absaugen, im Reagenzglas künstlich befruchten, Zellen entnehmen und untersuchen und dann transferieren und dann erstmal schauen, ob es geklappt hat. Es gibt zig Nebenwirkungen und das ist echt kein Spaziergang. Lest doch mal in entsprechende Foren rein! Wer ist so jeck und tut sich das freiwillig an?

Wenn man die PID in Anspruch nimmt heißt das ja nicht zwangsläufig, dass man ein gesundes Kind bekommt. Man schließt einen kleinen Teil an Krankheiten aus, wenn man z.B. eine genetische Vorbelastung hat. Das ist ein klitzekleiner Teil an Eltern, für die dieses Verfahren in Frage kommt!

Wie pervers ist das eigentlich? Wir könnten munter ein Kind zeugen, es während der Schwangerschaft mit den gängigen Instrumenten der Pränataldiagnostik auf Morbus Krabbe untersuchen lassen und es dann einfach so abtreiben, wenn es Morbus Krabbe hat. Das ist gängig. Das ist legitim. Das ist gesetzlich erlaubt. Das ist alles schöööön gedeckt und wird auch noch fix von der Kasse bezahlt.

Wenn man aber mit Gen-Schrott verantwortungsbewußt umgehen will, wird das verurteilt? Wird man in die Nazi-Ecke gedrängt? Ja wo sind wir denn? Würde ich schwanger werden und abtreiben, würde man sagen „ach die Arme, das Kind war so krank“. Aber mit der PID zeigt man mit dem Finger auf mich? Könnte man meinen, wenn man manche Leserbriefe liest.

Aber was mich noch viel mehr stört: da sind diese Leute alle pro Leben. Es gibt so viele schwer kranke, behinderte Kinder, Menschen. Wen juckt das, wie die an Hilfsmittel kommen, die sie nicht selten dringend brauchen? Wie lange muß man mit viel Nerven um so vieles kämpfen? Nur ein klitzekleines Beispiel: ich brauche ein Stethoskop um den korrekten Sitz der Magensonde zu überprüfen, ehe ich füttere, wenn ich keine Nahrungsreste über die Sonde mit der Spritze hochziehen kann. Das hat 14,90 Euro gekostet. Die Beihilfe hat es bezahlt (80 %), die private Versicherung (20 %) nicht. Haben sie nicht im Leistungskatalog. Ich kann, weil ich einen Ergänzungstarif habe, den Beihilfebescheid nachträglich einreichen, dann begleichen sie es doch noch. Dieses Gedöns rentiert sich wegen der paar Euros aber echt nicht. Das ist nur ein kleines Beispiel von vielen. Hätte noch mehr auf Lager.

So. Wer also pro Leben ist, wer also warum auch immer – respektiere vieles – gegen die PID ist, sollte sich dringendst dafür einsetzen, dass alle schwer kranken oder behinderten Menschen in ausreichender Menge und ohne ständige Kämpfe die Hilfsmittel zur Verfügung gestellt bekommen, die sie und ihre Angehörigen die sie pflegen für ein würdiges und so beschwerdefreies Leben wie nur irgend möglich bekommen. Ist das zuviel verlangt? Ja? Dann kommt gleich mein großer Aufschrei! Nein? Warum setzt ihr euch dann nicht endlich mal dafür ein?

Zum Sinn von solchen Krankheiten schreib ich nachher oder morgen was. Wollte ich schon gestern, da geistert mir ein Gedankenkreis im Kopf rum, aber ich bin grad echt zu sehr auf Krawall gebürstet!

Ach und wie es dem Löwen geht, schreib ich später auf jeden Fall noch, denn es geht ihm besser!! 😀

Umklammert von der Unruhe

15. Juni 2011

Heut war ich in der Stadt – Friseur.

Allein!!

Man war das schön! 🙂

Ich hab mir nen tollen dunkellila Nagellack gekauft. Ich hab sonst nie Nagellack getragen, aber ich mach grad immer das Gegenteil von dem, was ich sonst gemacht habe. Macht Spaß. Ich erfahre mich völlig neu. Ich bin nicht mehr so, wie ich war. Ich weiß nicht, wie ich werde. Sehr spannende Sache.

Ich hatte ja große Lust auf ne Glatze. Ich hab es mal sein gelassen. Kürzlich meinte jemand, ich sei dann auch sehr schutzlos. Ich möchte nicht schutzlos sein. Lila Haarsträhnen hab ich auch mal sein lassen. Man muß sie ja erst blondieren und dann färben und die Farbe geht so arg schnell wieder weg. Die dauernde Nachfärberei würde mir nur auf den Sack gehen. Ach, ich bin zur Zeit so auf Krawall gebürstet, bin so giftig, so eklig zu meiner Umwelt. Als sie mir da so die Haare schnitt, fühlte ich nich plötzlich so klein, mickrig und elend. Was hilft mir der ganze Krawall. Wir kämpfen gegen eine Windmühle.

Ich dachte mir, Mensch, irgendwann bist Du immer ohne den kleinen Löwen unterwegs, wenn er nicht mehr da ist. Ich fühlte mich wieder so wahnsinnig beschnitten. Wie wird es dann sein? Es fühlt sich schrecklich an. So nach nicht ganz.

Ich konnte diese Freiheit gar nicht genießen. Ich fühlte mich wie von einer Unruhe umklammert. Ich hab den erstbesten Nagellack geschnappt, im Gemüseladen einen Salat und rasch Cocktailtomaten, schnell, schnell wieder heim zum Minilöwen, damit er nicht so lang ohne mich ist, auch wenn der Papa perfekt gut auf ihn aufpaßt. Ich fühl mich ohne ihn so nicht ganz. Gehetzt. Unruhig. Brr, wie ich das hasse.

Ich kam am Büro vom Kinderschutzbund vorbei und wollte schon reingehen und sagen, dass der Morbus Krabbe mir mein Kind stiehlt. Aber die helfen mir auch nicht weiter, ich weiß. Das ist schutzlos. Dazu brauche ich keine Glatze.

Viele Grüße

die Löwenmama vom tollsten Löwen der Menschenwelt

Vielleicht ne Glatze? – Mein stummer Schrei!

1. Juni 2011

Ich Versuch mich mal etwas auszuklinken. Die Betonung liegt auf versuchen. Ich bin tatsächlich grad sehr auf Krawall gebürstet. Stellte der Löwenpapa gestern Abend schon fest. Kaum spricht man mich an, belle ich nicht mehr nur, nein, ich beiße!

Ich will versuchen, das etwas in den Griff zu bekommen. Fragt nicht warum, aber ich habe heute große Mühe mich davon abzuhalten, mir ne Glatze zu rasieren. Das würde aber auch nix ändern.

Ne Glatze könnt ich meinen Männern nicht antun. Für meinen Großen wär es glaub arg.

Milderes Mittel, ich hab mir meine Fußnägel lackiert. 😀 Wer mich kennt weiß, dass das überhaupt nicht mein Ding ist. Hätte Lust auf schrecklich grellen Lippenstift und Zalando hat gerade geliefert. Nicht das, was ich sonst trage, aber gefällt mir. Das eine hat zwar Rüschen, aber vielleicht ist es Zeit für Rüschen. 😀

Auf Krawall gebürstet

31. Mai 2011

So, die Pflegedienstfrau war heute da. Sie hat sich unseren Bedarf angeschaut und tendiert jetzt mal zu drei Stunden/Tag. Sie nimmt Kontakt zum Kinderarzt auf und schaut, wie und was er verordent, muß begründet werden, gab bis jetzt wenig Probleme. Dann nimmt sie Kontakt mit der Beihilfe und der Versicherung auf und tritt in Verhandlung, wieviel die übernehmen werden. Gleichzeitig schaut sie, wie sie das in ihrem Dienstplan unterbringt.

Die Zeit, die wir bewilligt bekommen, können wir sehr individuell planen. Wir können sie täglich „aufbrauchen“, aber auch z.B. jeden zweiten Tag eine längere Zeit in Anspruch nehmen, natürlich auch in Einklang mit deren Dienstplan. Wir werden dann erstmal versuchen müssen das für uns rauszufinden, was wir brauchen.

Hier schiffts was geht. Paßt zu meiner Laune. Ich bin angepisst und nicht gesellschaftstauglich. Stelle ich gerade immer wieder fest. Ich bin bissig und galgenhumorig. Blöde Mischung, bin bemüht nicht zu sehr aufzulaufen, wenn ich Kontakt zur Außenwelt habe. Weil man kann grad mehr falsch als richtig machen. Halt einfach auf Krawall gebürstet.

Einkaufen empfinde ich als Spießrutenlauf. Wer mitleidig kuckt, riskiert verbales Gewitter. Mir wärs am liebsten, die Leute würden ganz normal kucken, wie wenn alles easy wäre. Ist aber etwas schwierig glaub ich. Ich sollte nicht zu viel verlangen. Aber nicht vor Mitleid zu zerfliessen wäre schonmal ganz angenehm. Auch diese pikierten Blicke gehen mir auf den Sack, wenn sie das Löwenbaby sehen. Sonst hat man eher diese Blicke „ooooh, ein Baby“ in die Autoschale eingefangen, wenn sie ihn dann mit der Sonde sehen, schauen sie gleich weg und mißachten einen. Ist etwas befremdlich für mich. Aber mir kann man es auch grad schwer recht machen.

Ich hab online geshoppt. Mir ist inzwischen alles zu groß, hab ja über 10 kg abgenommen, Bikinifigur – ich komme, Frühlingsrollen ade! Ich komm ja nicht in die Stadt – blöd. Ich hab zwei Teile bei Zalando bestellt. Ich hoff, es paßt, sonst muß ich bald nackt gehen.

Der kleine Löwe hat heut Vormittag fast komplett geschlafen, am Nachmittag nochmal über drei Stunden. Wahnsinn. Wenn er schläft, tut ihm nichts weh und er hustet nicht. Das tröstet mich etwas.

Wie es mir geht wurde gefragt. Kann ich nicht genau sagen. Im Arsch und nicht gesellschaftstauglich. Das ist nicht gut, nicht schlecht, sondern irgendwie zwischendrin.