Dieses Blumenbild entstand letztes Jahr. Als schon alles klar und nichts mehr klar war. Wo schon klar war, was auf uns zu kommt und wir nicht mehr wußten, wie es weitergeht, wie wir weiter leben sollen.
Doch trotzdem symbolisiert dieses Bild Aufbruch. Frische. Blumen. Es duftet gut, Wärme. Frühling. Eine gewisse Fröhlichkeit. Aber auch den Fortschritt. Das nichts bleibt, wie es war. Und Beständigkeit. Das man sich auf die Blumen, die Jahreszeiten, das fortwährende Ticken, darauf das die Zeit nicht stehen bleibt, verlassen kann. Das es immer irgendwie weitergeht. Das ist Trost.
Mir ging heute morgen ein Licht auf. Nein, ein ganzer Kronleuchter. Alles wollen wir neu machen. Alles wollen wir anders machen. So viel Unruhe und Hektik. So viel Streß. Der Streß, das Neue macht die Unruhe. Aber es macht auch zuversichtlich. Man ist unruhig, weil Neues auf einen zukommt. Das kann auch sehr erfrischend sein. Aber es bringt auch Unruhe rein, wo wir Ruhe so dringend nötig hätten. Aber vielleicht können wir (ich??) nicht (noch nicht??) ruhig sein. Weil Ruhe abverlangt, das der Kopf nicht um das Neue kreist, sondern um all den ganzen anderen Kram, der vielleicht für den Moment zuviel wäre.
Was mir heute aufging war, dass das Neue eigentlich eine Flucht ist. Flucht funktioniert nicht. Man kann sich wunderbar ablenken. Kann über viele neue Dinge nachdenken, viele Eindrücke prasseln auf einen ein. Dann ist das Neue irgendwann da und dann kommt der Tag, da ist es nicht mehr neu sondern auch wieder alt. Und dann würde man was neues suchen, wäre man noch immer auf der Flucht.
Wann hören wir auf zu flüchten?
Wenn wir mutig genug sind uns Ruhe zu geben um die ganzen Gefühlstsunamis und Tränenmeere kommen zu lassen?
Aber vielleicht wäre es wirklich zuviel und man braucht den frischen Wind um der Nase drumrum, um dem Alten nur soviel Raum zu geben wie man erträgt?
Wenn ich das wüßte, wäre ich schlauer.
Vielleicht sollen wir aber jetzt für den Moment auch noch ein wenig vor uns selbst flüchten. Für den Moment fühlt es sich noch richtig an. Also flüchten wir halt noch ein bißchen. Oder sind wir doch nur im Aufbruch?
Einen Gruß laß ich euch noch da, dann bin ich wieder weg – auf der Flucht oder im Aufbruch. Wer weiß das schon…
die Löwenmama